„Der Mensch im Vordergrund!“
BLLV Kreisverband Dingolfing-Landau besuchte Landshuter Werkstätten in Dingolfing
Mit freundlicher Genehmigung von Hans Fischer, BLLV Kreisverband Dingolfing-Landau
Lehrkräfte sind ja von Natur aus wissbegierige Menschen. Und so traf es sich ganz gut, dass sich die Mitglieder des KV dieses Mal ein besonderes Ziel ausgesucht hatten, um diesem Bedürfnis nachzukommen: die Werkstatt der Lebenshilfe Landshut, genauer der Betrieb in Dingolfing-Höfen.
Sehr freundlich empfangen vom Geschäftsführer Uwe Heilmann und dem Zweigstellenleiter Robert Schneider gab es zu Beginn eine ganze Menge an interessanten Informationen. Die Landshuter Werkstätten verteilen sich auf die Landkreise Dingolfing-Landau, Landshut und Kelheim. Insgesamt existieren dort neun Betriebe für Menschen, die aufgrund der Art und Schwere ihrer Beeinträchtigung nicht oder noch nicht auf dem regulären Arbeitsmarkt beschäftigt werden können. 15 Mitarbeiter und ein Auszubildender zum Heilerziehungspfleger kümmern sich in Schönbühl Dingolfing seit 2018 um über 60 Beschäftigte in verschiedenen Arbeitsgruppen: Holz, Metall, Textil und Montage – und das mit Leidenschaft! Das merkten die Besucher gleich. Freundschaftlich und fürsorglich, so könnte man das Betriebsklima auf einen Nenner vereinfachen. Was aber keinesfalls ausreichen würde!
Denn die Beschäftigten erwartet neben einem höchst sinnvollen Arbeitsplatz auch sportliche Betätigung und für weiteres leibliches Wohl sorgt die betriebseigene Küche in Vilsbiburg.
Dennoch gelten auch betriebswirtschaftliche Grundsätze. Diese werden auch sehr erfolgreich umgesetzt. Nur zwei Beispiele: Für einen regionalen Autozulieferer werden Dichtringe verpackt und Filterteile montiert. So staunten die Besucher dann doch, als ihnen nicht ohne Stolz erklärt wurde, dass es bei 18 Millionen (!) verpackten Dichtungsringen pro Jahr noch keine einzige Beanstandung gab! Oder weiß die geschätzte Leserin/der Leser, dass jedes Dingolfinger Neugeborene einen Plüsch-Poncho der Landshuter Werkstätten als Geschenk bekommt, oder die „Landkreisbabies“ ein Mützchen? Des Weiteren werden viele andere hübsche Gebrauchsgegenstände hergestellt: Brotzeitboxen, Mützen, Schürzen, Taschen, Federmäppchen, zum Teil als Upcycling-Projekte, beispielsweise bunte Badetaschen aus heiteren Getränkepackungen. All dies kann auch im Laden im Café am Dom in Landshut käuflich erworben werden. Vielleicht ein kleiner Geschenke-Tipp!?
Sehr bereitwillig gaben Mitarbeiter, Sozialpädagogen und Gruppenleiter – nahezu alle Seiteneinsteiger mit Zusatzausbildung - Auskunft über ihre Arbeit. Dabei merkten die Besucher, mit welchem Engagement sie ihrer Tätigkeit nachgehen, ja ihren Beruf lieben!
Die Mitarbeiter bestätigten einhellig, dass in den Landshuter Werkstätten eben der Mensch absolut im Vordergrund steht. Ähnlich wie in der Schule! Bestimmt auch ein Grund dafür, dass sich die Besuchergruppe nur voll anerkennender Worte über diese beeindruckende Erkundung vom Team der Landshuter Werkstätten verabschieden konnte.
Text & Foto: Klaus Schmid